In diesem Jahr etwas später, im Mai, setzt die zarte weiße Blüte des Waldmeisters ein. Sie hält in den Höhenlagen der Eifel bis in den Juni an. Die zierlichen, quirlförmig mit schmalen Blättern besetzten Stängel bilden in nährstoffreichen Laubwäldern oft größere Teppiche. Man spricht sogar von einer speziellen Vegetationsform, dem Waldmeister-Buchenwald. Dieser ist zum Beispiel im Klauserwäldchen bei Kornelimünster, in der Schönecker Schweiz, am Vulkan Kalem, im Bolsdorfer Tälchen, Lampertstal und am Bausenberg zu finden. Durch den typischen Waldmeisterduft erhält die Maibowle ihr Aroma. Er verdankt sich dem Cumarin, das beim Welken des Krauts nach etwa zwei Tagen freigesetzt wird. In größeren Mengen verursacht dieser Inhaltsstoff Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Daher dürfen in die Bowle maximal 3 g Waldmeister pro Liter. Auch ist immer vor der Blüte zu ernten und nie in Naturschutzgebieten. Die Lebensmittelindustrie behilft sich mit dem Ersatzstoff 6-Methylcumarin.