Schon Ende April öffnet das Purpur-Knabenkraut seine ersten Blüten, die letzten sind bis in den Juni hinein zu beobachten. Typisch für diese Orchideenart ist die Purpurfärbung des Blütenhelms. Auf der hellrosa gefärbten Lippe sitzen kleine purpurfarbene Haarbüschel als Sprenkel. Zahlreiche Einzelblüten sind zu einem stattlichen Kolben vereint, der auf einem zuweilen über einen halben Meter hohen, dicken Stängel sitzt. Es lohnt sich, in den Magerrasen und Waldinseln der Kalkkuppen bei Bad Münstereifel oder in den Lohrsdorfer Orchideenwiesen im Ahrtal nach dem Purpur-Knabenkraut Ausschau zu halten, wo es gerne in Gruppen wächst. Der wissenschaftliche Name der Pflanze lautet Orchis purpurea. In der altgriechischen Mythologie war Orchis der Sohn einer Nymphe und eines Satyrs. Nach seinem gewaltsamen Tod, er wurde in Stücke gerissen, verwandelte er sich durch Gebete seines Vaters in eine Pflanze mit zwei eiförmigen Knollen, die mit Hoden verglichen wurden. Daher kommt der deutsche Name Knabenkraut.