Zaghaft beginnt in diesem Jahr der Frühling. Jetzt endlich schieben sich in dem ansonsten noch kahlen Eichenwald auf den Höhen über dem Rhein die Blüten des Zweiblättrigen Blausterns aus dem vom Vorjahrslaub bedeckten Boden. Am Rheinburgenweg bei Brohl-Lützing, auf einem Höhenrücken, der durch felsiges Gelände über die steile „Eselstreppe“ erwandert wird, hat diese zierliche Pflanze eines ihrer nördlichsten Vorkommen. Ansonsten kommt die submediterrane Art eher im Pfälzerwald, am Oberrhein und im westlichen Mittelmeergebiet vor. Die Zwiebelpflanze überwintert unterirdisch und treibt, bevor sich das Kronendach der Laubbäume schließt, zwei schmale Blätter und einen kurzen Stängel mit einer Traube aus hellblauen Sternblüten. Die streng geschützten Blausterne dürfen in der Natur keinesfalls gepflückt oder gar ausgegraben werden. Wer die Frühblüher in den Garten holen möchte, findet Zwiebeln im Fachhandel. Allerdings wird meist der robustere Sibirische Blaustern genutzt, der ganz ähnlich blüht.